JPMorgan Middle East – the Sky is the Limit!?

Nur selten sieht man einen Chartverlauf, der so steil und mit so geringen Rücksetzern nach oben weist wie der des JPM Middle-East in den letzten 2 Jahren. In diesem Zeitraum verdoppelte sich der Kurs. Und dies bei einem MaxDrawDown von wenig mehr als 6 Prozent.

Die Details zum Fonds: 

JPM Emerging Middle East Equity, Auflage 1998, Fondsmanager Habib Saikaly und Oleg Biryulyov, beide seit mehr als 6 Jahren verantwortlich. Das Morningstar Quantitative Rating (Maching Learning Model) für die Tranche 988237 ist „Silver“. Bei der Insti.-Tranche A0J3R8 sogar „Gold“.

Lt. Factsheet 3/22 bei JP Morgan Middle East betrug das Volumen zuletzt knapp 190 Mo $. Referenzindex ist der S&P Pan Arab Composite (TR Net). Größte Länderpositionen waren Saudi-Arabien mit ca. 56%, VAE 19%, Katar 14%.

Bei dem Fonds (wie auch dem Referenz-Index) bilden die Finanztitel mit ca. 45% Anteil den dominierenden Sektor. Erst dann folgen Rohstoffe mit ungefähr 15%. Die größten vier Einzeltitel waren im März Banken, welche zusammen auf fast 30% Anteil im Fonds kommen. Durch die Bindung der GCC-Währungen an den US-Dollar profitieren diese von einem Aufwärtstrend bei den Zinsen.

Die Region: Saudi-Arabien wurde 2017 in den MSCI  Emerging Markets aufgenommen und erreichte im Index auf Anhieb eine höhere Gewichtung als z. B. die Türkei oder Polen. Nach dem Corona-Crash im März 2020 gingen die Aktienmärkte des Mittleren Osten in einen stabilen Aufwärtstrend, der fast nur noch von den US-Märkten übertroffen wurde. Ursächlich waren u. a. die Entspannung zwischen den Golf-Staaten und Katar, sowie der beginnende saudisch-iranische Dialog. Ab ca. Anfang 2022 beschleunigte sich der Aufwärtsimpuls bei den Middle-East-Fonds noch einmal, begründet durch den hohen Anteil an Energie- und Finanzwerten.

Die Perspektiven: Für die Zukunft könnten die Fußball-WM in Katar und eine mögliche Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran für weiteres Potenzial in der Region sorgen. Ob und wann Fonds wie der JPM Middle East in den iranischen Aktienmarkt einsteigen können, lässt sich kaum einschätzen. Bislang scheint der in London ansässige „Turquoise Iran Fund“ das einzige Anlagevehikel zu sein, mit welchem Europäer nach(?) Ende des Embargos in den Aktienmarkt dieses Landes (geschätztes KGV ca. 7 gegenüber 27 beim saudischen Tadawul-Index ) investieren könnten.

Alternativen zum JPM: die MENA-Fonds von Magna, Amundi und Franklin, sowie der Xtrackers MSCI GCC wiesen in den letzten Jahren eine ähnliche Performance auf. Speziell bei dem ETF ist aber zu beachten, dass dort die Gewichtung von Ländern, Branchen und Einzelwerten noch fokussierter ausfällt.

Risiken: fallende Öl- und Gaspreise, (kriegerische) Konflikte im Mittleren Osten, sowie eine mögliche weltweite Rezession würden die Aktienmärkte der Region belasten. Zudem ist nach einem so langen und starken Aufwärtstrend immer mit Gewinnmitnahmen oder Favoritenwechseln zu rechnen.

Der Chart des JPM von 4/20 bis 4/22: auch ohne ein versierter Charttechniker zu sein, lässt sich der stabile Aufwärtstrend gut erkennen. Als Stoppkurse könnten ein gleitender Durchschnitt oder eine Trendlinie dienen.

JPMorgan Middle East Chart 2 Jahre

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